Taube in Not gefunden? – So handeln Sie richtig
Die Taubenhilfe wird vollständig ehrenamtlich betrieben. Unsere Helfer engagieren sich neben Beruf, Familie und eigenen Tieren. Bitte bringen Sie daher etwas Geduld mit, falls eine sofortige Rückmeldung nicht möglich ist.
Wenn Sie eine hilfsbedürftige Taube finden, ist schnelles und umsichtiges Handeln gefragt. Nachfolgend finden Sie eine Übersicht über das empfohlene Vorgehen in einem Notfall.
Was gilt als Notfall?
Ein Notfall liegt vor, wenn eine Taube so geschwächt oder apathisch ist, dass sie sich problemlos mit der Hand einfangen lässt. Auch aus dem Nest gefallene Jungvögel, verletzte oder flugunfähige Tiere benötigen dringend Hilfe. Ebenso zählen auffällige Rassetauben sowie erschöpfte oder vereinsamte Brieftauben in der Regel zu den Notfällen und sollten gesichert werden.
Sicherung des Tieres
Bitte unternehmen Sie den Versuch, das Tier selbst einzufangen. Ein bloßes Melden und Weitergehen kann für die Taube tödlich enden, da wir nicht in jedem Fall sofort vor Ort sein können.
Schwache oder flugunfähige Tiere lassen sich meist problemlos mit einem entschlossenen Griff sichern
. Alternativ kann ein Handtuch, eine Jacke oder ein anderes weiches Tuch als Fanghilfe genutzt werden.
Haben Sie keine Sorge: Tauben beißen nicht schmerzhaft, und bei Beachtung grundlegender Hygiene besteht keine Infektionsgefahr.
Ist das Tier noch flugfähig, aber auffällig, hat sich die sogenannte Korbfalle mit einem Wäschekorb bewährt. Eine Anleitung dazu finden Sie [hier].
Transport und erste Unterbringung
Nach der Sicherung sollte die Taube möglichst zügig zu einem vogelkundigen Tierarzt, nach Hause oder in unsere Obhut gebracht werden.
Der Transport kann auch ohne spezielle Box erfolgen – Tauben sehen im Dunkeln nichts und bleiben deshalb ruhig. Ein Stoffbeutel, eine Papiertüte (mit Luftlöchern!), ein Rucksack oder das Tragen unter der Jacke sind geeignete Alternativen.
Erste Hilfe zu Hause:
- Formen Sie aus einem Handtuch, einer kleinen Decke oder einem Tuch ein Nest (z. B. durch Einrollen zu einem Ring).
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Setzen Sie die Taube behutsam hinein.
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Stellen Sie das Nest in einen geschlossenen Karton mit zuvor von innen nach außen gestochenen Luftlöchern.
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Der Karton sollte an einem ruhigen, abgedunkelten Ort stehen.
Wichtig:
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Bitte geben Sie der Taube weder Wasser noch Futter. Dies kann – insbesondere bei geschwächten Tieren – lebensgefährlich sein.
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Verwenden Sie keinesfalls Heu, Stroh, Vogelsand oder Sägespäne als Unterlage. Diese Materialien können Parasiten enthalten oder offene Wunden verunreinigen.
Empfehlenswert sind stattdessen Küchenrolle oder Zeitungspapier.
Sollte die Taube das Nest nicht akzeptieren, bietet sich alternativ ein stabiler Ast oder ein ähnlicher Sitzplatz an – insbesondere bei Wildtauben.
Was ist jetzt zu tun?
Wichtig: Bei lebensgefährlichen Verletzungen, wende Dich bitte umgehend an einen vogelkundigen Tierarzt:
– Tierarztpraxis am Katzberg | Gunhild Cardeneo, Akazienallee 31 in 40764 Langenfeld
– Dr. Med. vet. Alexandra Fluck, Pützdelle 32 in 51371 Leverkusen
– Kleintierpraxis Astrid Köhnen, Neustrelitzer Straße 2 in 40595 Düsseldorf
Bitte kündigen Sie sich dort vorab telefonisch an.
Beachten Sie, dass Tierärzte in der Regel keine Möglichkeit zur längerfristigen Aufnahme oder Pflege von Fundtieren haben.
Falls kein sofortiger Tierarztbesuch erforderlich ist, kontaktieren Sie bitte:
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uns direkt (Taubenhilfe),
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das Tierheim Hilden (als alternative Anlaufstelle),
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sowie die Facebook-Gruppe „Tauben-Notfallmeldung – Das Original“.
Wenn Sie uns kontaktieren, geben Sie uns bitte die Postleitzahl und die Stadt durch. Lassen Sie uns ebenfalls ein Bild der Taube zukommen und sofern schon abgegeben ein Bild vom Kot. Damit können wir schon die erste Lage einschätzen. Wir schauen dann, ob wir Pflegestellen in der Nähe haben. Bitte haben Sie etwas Geduld, wenn wir uns nicht direkt zurück melden. Wir machen das ehrenamtlich.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und Ihre Bereitschaft zu helfen.