Poirot

Poirot ist unser wohl bekanntester Bewohner, hat er doch mit seinem traurigen Schicksal viele Menschen berührt und mit seinem dennoch unglaublich freundlichen Charakter das Herz unserer Vorsitzenden als Pflegestelle im Sturm erobert.

Poirot wurde uns als „Brieftaube mit verletztem Flügel“ gebracht. Zu dem Zeitpunkt war keinem von uns klar, wie sehr diese Beschreibung untertrieben war. Kaum auf der Pflegestelle angekommen, wurde klar: Diese „Verletzung“ war nicht nur eine kleine Schramme. Ihm fehlten jeweils die unteren Teile der Flügel, die beide riesige Wunden aufwiesen.

Wir rätselten herum, welcher Unfall wohl für ein solches Massaker verantwortlich sein könnte, wenngleich recht schnell die Vermutung im Raum stand, dass es sich gerade nicht um einen Unfall handelte. Dies bestätigte sich dann leider beim nachfolgenden Tierarztbesuch, der auch unsere Tierärztin tief berührte.

Poirot ist das Opfer eines barbarischen Tierquälers, der ihm die halben Flügel abgeschnitten hat – und sich obendrein noch so dumm anstellte, dem armen Tier auf der einen Seite zunächst ins Gelenk zu schneiden, dort nicht durch den Knochen zu kommen und an anderer Stelle neu ansetzen zu müssen.

Der belgische Besitzer war leider nicht ausfindig zu machen, sodass schnell feststand, dass wir alles tun würden, um dem armen Schatz eine angenehme Zukunft zu gestalten. So wurde er einige Wochen gehegt und gepflegt und durfte dann in unsere Voliere ziehen, wo er sich schnell eingewöhnte und hoffentlich ein langes, glückliches Leben führen wird.

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